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Peter Koj bei den Elmshornern Löwen

Der Lions Club Elmshorn wird im März nächsten Jahres Lissabon besuchen. Zur Vorbereitung der Reise lud der amtierende Präsident Jan Ahrens unseren Kulturreferenten Peter Koj zu einem Informationsabend ein. Im Mittelpunkt dieses mit 40 Teilnehmern gut besuchten Abends stand ein Dia-Vortrag über die portugiesischen Sefarden, insbesondere ihre engen Beziehungen zu Hamburg. Anhand des mitgebrachten Materials konnte Peter Koj seinen Zuhörern deutlich machen, welche wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung die "Portugiesen" - wie man die Sefarden an der Elbe kurzerhand nannte - für die Hansestadt hatten, seit sie sich Ende des 16. Jahrhunderts hier niederließen.

Thema waren allerdings auch die ungünstigen äußeren Bedingungen, die sie hier vorfanden, und wie ein restriktives, fremdenfeindliches Klima den Portugiesen in Hamburg - im Gegensatz zu Amsterdam - das Leben schwer machte. Dies mündete schließlich in der Vertreibung oder Vernichtung durch das Nazi-Regime und der totalen Auslöschung der jahrhundertealten portugiesisch-jüdischen Gemeinde Hamburgs. Peter Koj zeichnete diesen Weg am Schicksal der Hamburger Familie Cassuto nach, die 1933 nach mehr als 400jähriger Portugalabwesenheit zurück in das Land ihrer Vorväter flüchtete und deren letzter männlicher Nachkomme, Álvaro Cassuto, heute Chefdirigent des portugiesischen Sinfonieorchesters ist.

Die anwesenden Lionsmitglieder, die ein starkes Interesses für dieses zentrale deutsch-portugiesische Thema zeigten, stellten im Anschluss an den Vortrag eine Reihe interessierter Fragen. Unter den Zuhörern befand sich auch Dr. Peter Gabrielsson vom Staatsarchiv der Freien und Hansestadt Hamburg, der mit diesem Thema direkt befasst ist, da sich in den Beständen des von ihm verwalteten Archivs ein Teil des Cassutoschen Nachlasses befindet.





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Portugal-Post Nr. 4 / 1998


neben dem Referenten: Dr. Peter Gabrielsson