.
  Wir über uns    Mitglied werden    Kontakt    Gästebuch


Portugiesischunterricht im Aufwind
Interview mit Inge Voltmann-Hummes *

Von Peter Koj

Frau Voltmann Hummes, Sie sind ja ganz frisch in Ihrem Amt. Können Sie schon über Ihre ersten Eindrücke sprechen?
Ja doch, das kann ich schon. Die Schule wirkt sehr lebendig und hat mich bislang mit aller Wucht mitgezogen. Wir haben an diversen Ecken und Enden hier schon Arbeitsgemeinschaften, Arbeitskreise eingerichtet und einige Projekte angeschoben und auf den Weg gebracht. Ergebnisse kann man so ganz konkret nach so wenigen Tagen natürlich noch nicht erkennen. Aber wir sind sehr, sehr umtriebig hier und ich denke mal, es kommt einiges Neues in Schwung hier. Aber vieles Bewährtes wird auch bleiben. Die Schule ist einfach gut geführt und von daher werden wir an vielen Dingen auch festhalten.

Können Sie uns ein bisschen darüber erzählen, aus welcher Ecke Sie kommen?
Was für mich zunächst mal gesprochen hat bei der Wahl dieses Amtes ist die Tatsache, dass ich aus dem Leistungssport komme und damit anknüpfen kann an die Tradition am Hochrad, das einen großen Schwerpunkt im Bereich Leistungssport hat. Eine zweite wichtige Phase in meinem Leben ist, dass ich relativ lange im Ausland gelebt habe, ein Jahr in Südamerika, vor allem in Brasilien, und zu einem späteren Zeitpunkt noch mal in Frankreich, wo ich auch unterrichtet habe und damit die Internationalität, mit der diese Schule immer wieder nach außen auftritt, glaube ich, ganz gut vertreten kann. Ein dritte Säule, die für die Schulbehörde von besonderer Bedeutung war, ist die Tatsache, dass ich selbst aus der Schulverwaltung komme, dass ich nicht nur Verwaltung gelernt habe, sondern auch Schulverwaltung, in den letzen sechs, sieben Jahren selbst in leitender Position mit geführt habe und von daher Voraussetzungen mitbringe, diese neuen Steuerungselemente, die seitens der Behörde in die Schulen hineingetragen werden, ganz gut glaube verstehen und auch umsetzen zu können.

Wieweit hatten Sie schon Gelegenheit, sich über den Sprachunterricht am Hochrad zu informieren, insbesondere den Portugiesischunterricht?
Also mein Einstieg war, dass ich, bevor ich zu Beginn des Schuljahres mein Amt als Schulleiterin angetreten habe, an einer mündlichen Portugiesischprüfung im Abitur dabei sein durfte und darüber sehr, sehr glücklich war, weil ich mich dieser Sprache nach wie vor unglaublich verbunden fühle. Ich habe es sehr genossen, diese Sprache wieder zu hören. Dazu muss ich allerdings sagen, dass ich zwar die Antworten der brasilianischen Schülerin wunderbar verstanden habe, dass aber die Fragen der Kollegin, die europäisches Portugiesisch spricht, bei mir doch einige Lücken aufgezeigt haben.

Wie lange sind Sie denn in Brasilien gewesen?
Einmal ein Jahr und zu einem späteren Zeitpunkt noch mal zwei Monate.

Und tun Sie im Moment noch etwas zur Pflege Ihres Portugiesisch?
Pflege wäre vielleicht zu viel gesagt, aber ich liebe meine Musiksammlung, die ich aus Brasilien mitgebracht habe, und höre einfach wirklich gerne portugiesische Musik. Wenn ich irgendwie Gelegenheit habe und mal eine portugiesischsprachige Zeitschrift in die Hände bekomme, dann versuche ich mich an vieles zu erinnern, was ich mal gelernt habe. Und dann ist natürlich die portugiesische Sprache an dieser Schule etwas, worauf ich mein Augenmerk richten möchte. Ich möchte groß und breit dafür werben, dass Kinder mit Interesse an dieser Sprache auf diese Schule kommen, damit wir diesen Sprachzweig stabilisieren und möglichst natürlich auch ausbauen können.

Damit haben Sie im Grunde schon meiner letzen Frage vorgegriffen. Aber vielleicht könnten Sie noch ein bisschen dazu sagen, wie Sie die Zukunft des Portugiesischunterrichts am Hochrad überhaupt sehen. Sie haben vielleicht von den Schwierigkeiten gehört, die wir in den letzten Jahren mit der Behörde gehabt haben. Wie sieht es im Moment damit aus?
Ich sehe eigentlich eine Chance für diese Sprache, sogar noch stärker ins Zentrum zu rücken, wenn wir die Profile für die Oberstufe neu zusammensetzen. Mein Ziel ist es, so ein Profil in Richtung "Wirtschaft und Fremdsprachen" zu entwickeln. Wir haben beide Säulen gut vertreten über Portugiesisch, Spanisch und natürlich auch Englisch. Die andere Säule wären die Wirtschaftswissenschaften, insbesondere dann auch bei einem Praktikum im Ausland. Und da denk ich mir, dass unsere Spanisch, Portugiesisch und Englisch sprechenden Kinder in Unternehmen in diesem Zielsprachenland ein Praktikum in der Oberstufe machen.

Wir wünschen gutes Gelingen und danken für das Gespräch.


Das Gespräch fand am 14.11.06 statt und wurde von Peter Koj geführt.


* Frau Inge Voltmann-Hummes ist die neue Schulleiterin des Gymnasiums Hochrad in Hamburg.




| Seitenanfang |





Impressum         Disclaimer
.
Portugal-Post Nr. 37 / 2007


Inge Voltmann-Hummes - die neue Schulleiterin des Gymnasiums Hochrad in Hamburg