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Streifzüge durchs portugiesische Hamburg X

Von Luís Carvalho

Mit der angegeben Zahl sind wir bei der numerischen Gedächtnisfeier unserer Streifzüge angekommen, denn wir haben mit dieser Ausgabe die hübsche Zahl ZEHN erreicht! Als Autor sind wir zufrieden. Und die Leser? Wir haben versucht, ein positives Bild unserer Restaurants, Cafés, Clubs etc. zu vermitteln, müssen aber zugeben, dass wir unser Ziel nicht immer erreicht haben, denn die Mehrheit der Inhaber verabscheut Kritik, selbst wenn sie konstruktiv in Bezug auf Preise, Qualität, Tischservice, Hygiene, Sauberkeit etc. ist. Ich selbst bin mit Sätzen wie diesem konfrontiert worden: Wenn ich auf portugiesische Kunden warten würde, hätte ich schon pleite gemacht! Aber das geschieht nur mit Inhabern, deren Geschäfte glänzend laufen. Für die anderen sind alle willkommen. Die Leser werden jetzt schon begreifen, warum ich mich so über bestimmte (neureiche) Landsleute ärgere.

Ich warte immer noch darauf, dass eine echt portugiesische Kneipe aufmacht, aber wo auch Frauen sich wohl fühlen. Eine typische Kneipe, um Fado singen zu hören in seiner natürlichen Umgebung, mit Kerzenlicht, ohne Lärm und begleitet von Leuten, die Fado mögen. Von blöden "Touristen", witzigen "Saufköpfen" und nichtsnutzigen Gecken haben wir die Nase voll und wir halten uns von solchen Örtlichkeiten fern. Gerettet werden wir jedoch von Belarmino Santos und seinem Restaurant Zur alten Flöte und gelegentlich einem Verein oder Club wie der F.C. Portugal 82 im Februar mit seiner Fadonacht, bestritten von Fadistas und Musikern aus Dortmund, da in Hamburg nicht genügend Musiker da sind, damit es wenigstens einmal im Monat Fado in Hamburg gibt.

Wir haben erfahren, dass in Kürze zwei portugiesische Restaurants schließen, bzw. in andere, nicht-portugiesische Hände und eine andere Art von Küche übergehen und dass zwei andere, eins mit spanischem und eins mit italienischem Namen, von Portugiesen übernommen und portugiesische Gerichte in die Speisekarte aufgenommen werden. Ich wünsche allen viel Glück! Anastázio (Pestalozzistr. 20), Pérola (Weidenallee 57), Rossio (Wandsbeker Chaussee 117) und Bica (Alsterdorfer Str.48) sind gesund. An Konditoreien, Cafés und Tapas (grad in Mode) haben schon wieder drei aufgemacht, einer 50 Meter vor meiner Tür. Ich beziehe mich auf das Café Veloso, das im Poelchaukamp eröffnet hat statt des alten Sitzes in der Ditmar-Koel-Straße, der wegen totaler Umbau- und Renovierungsarbeiten geschlossen hat , und demnächst, glaube ich, macht ein weiterer Gastronomiebetrieb der Kette José Sequeira auf. In Harburg hat ein neues portugiesisches Café eröffnet, das Marques dies Mal (Wilstorfer Str. 70). Das Cindarela (Kohlhöfen 16) hat den Besitzer gewechselt und serviert jetzt warme Vorspeisen. Trotz der Diät (wegen Diabetes mellitus) gehen die Streifzüge weiter.

Übersetzung: Peter Koj





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Portugal-Post Nr. 25 / 2004


Luís Carvalho