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Editorial

Liebe Portugalfreunde,

Lissabon hat viele Namen. Man nennt es "die Königin des Tejo" oder, fälschlicherweise, "die weiße Stadt". Oder "die Stadt der sieben Hügel", als wenn nicht jede historische Stadt, die auf sich hält, sich nicht dieser mythischen Zahl bedienen würde. Der wohl passendste und liebevollste Beiname ist der des Dichters Ary dos Santos "Lissabon, junge Frau und Mädchen", den der Fado von Paulo Carvalho unsterblich gemacht hat. Wie jedes Mädchen oder junge Frau tanzt Lissabon gerne und geht nachts aus. Und es/sie ist eitel. Sie möchte, dass ihr Gesicht gereinigt und geschminkt wird. Die Bauarbeiten der letzten 20, 30 Jahre haben die alte Königin kräftig verjüngt. Aber die Beispiele der Praça do Comércio und der historischen Kinos zeigen, dass ihr nicht alle Arbeiten gut bekommen sind.

Um die alles beherrschende Stellung der Hauptstadt hervorzuheben, sagt man auch "Portugal ist Lissabon, der Rest ist Landschaft". Aber diese einst so schöne Landschaft (man spricht gerne mit dem Dichter Luís Camões vom "Garten, am Meeresrand gepflanzt") ist diesen Sommer auf grausame Weise verunstaltet worden. Von kriminellen Elementen, die mit große List und einer unbeschreiblichen Zerstörungswut große Teile der portugiesischen Wälder abgebrannt haben. Portugal wird viel Zeit brauchen, um sich von diesem brutalen Akt zu erholen und wird dazu die Hilfe aller seiner Bürger und aller seiner Freunde brauchen.

Unsere Gesellschaft möchte da nicht zurückstehen und wird daher eine Sammelaktion starten, um einen gebrauchten Löschzug zu kaufen, den wir der Feuerwehr von Marmelete in dem von Bränden besonders betroffenen Monchique-Gebirge zur Verfügung zu stellen. Wir bitten unsere Mitglieder sich spendabel zu zeigen und einen namhaften Beitrag zur Bekämpfung weiterer Brände zu leisten.

Hier bei uns bietet die portugiesische Szene sehr viel Erfreulicheres. Hamburg ist nicht nur die deutsche Stadt mit den meisten portugiesischen Cafés und Restaurants. Seit dem 24. Oktober ist es auch die erste Stadt Deutschlands (oder vielleicht sogar weltweit) mit einer Straße, die den Namen der großen Fadosängerin Amália Rodrigues trägt. Wir sind stolz darauf, dass aufgrund unserer Initiative der Senat diesen Beschluss gefasst hat, der nicht nur der engen Beziehungen zwischen Portugal und der Hansestadt würdig ist, sondern auch die vielen Portugiesen ehrt, die an der Elbe eine zweite Heimat gefunden haben.

Darüber hinaus steht uns ein vielversprechender Winter ins Haus mit drei Konzerten portugiesischer Musikerinnen. Nutzen Sie diese Gelegenheiten aber auch die verschiedenen Aktivitäten unserer Gesellschaft. Die Redaktion hofft, dass diese Ausgabe der Portugal-Post Ihnen eine interessante Lektüre bereitet und wünscht Ihnen ein glückliches Weihnachtsfest und einen guten Start ins Neue Jahr.

Die Redaktion





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Portugal-Post Nr. 24 / 2003


"Lissabon, Mädchen und junge Frau"
Tuschzeichnung von Paula Rego aus dem Jahr 1993.
Die Künstlerin ist Portugals renommierteste lebende Malerin