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Nachrichten aus Cuxhaven

Von Alfredo Stoffel *

Um über die portugiesische Gemeinde Cuxhaven schreiben zu können, muss man über das Meer schreiben, da hier die Tradition der Fischerei liegt, die zum Sesshaftwerden des ersten Emigrantenstroms in den 60er Jahren in dieser kleinen Stadt geführt hat, die im Norden Deutschlands an der Mündung des Flusses Elbe liegt. In Cuxhaven leben heute etwa 2500 Portugiesen, die größte Anzahl von Ausländern der 30 verschiedenen Nationalitäten.

Die ersten Portugiesen, die hierher gekommen sind, stammten aus dem Küstenabschnitt zwischen Aveiro und Vila do Conde. Sie waren Fischer (Seemänner, Netzmacher und Deckarbeiter) auf den Schiffen der NORDSEE, ein Betrieb, der zu der Zeit die größte Anzahl von Fischereischiffen hatte und damals einer der modernsten in Europa war.

Mit den ersten Fischern kamen auch die Familien mit und heute leben hier schon die Urenkel. Es würde viele Geschichten über diese Menschen zu erzählen geben, um sich Júlio Diabo, Zé Pode-pouco, Dona Rosinha, Amadeu Margaça und Carlos Neno in Erinnerung zu rufen, um nur einige der bekanntesten zu nennen. Einige dieser Personen sind immer noch hier, andere sind nach Portugal zurückgekehrt und andere wiederum sind in "andere Regionen" gezogen...

Zurück zur Gegenwart: es gibt in Cuxhaven zwei Vereinigungen:

  • den portugiesischen Kulturklub von Cuxhaven, dessen Vorsitzender Zacarias Cancujo ist, mit dem Vereinssitz in der Präsident Herwig Straße
  • den Deutsch-Portugiesischen Kulturkreis von Cuxhaven, bei dem ich noch den Vorsitz habe, ohne Vereinshaus.

Beide Vereinigungen haben gemeinsame Projekte und in diesem Bereich arbeiten sie zusammen. Das derzeitige Projekt, an dem beide arbeiten ist die Unterzeichnung des Freundschaftsabkommens zwischen Ílhavo und Cuxhaven. Dies ist schon ein sehr altes Projekt. Seit 1995 sind wir dabei und wie es scheint wird es im Oktober oder November 2001 ¹ abgeschlossen werden. Der Portugiesische Kulturklub wird der Gastgeber des Festes sein, das nach der Unterzeichnung des Freundschaftsabkommens dort stattfinden wird. Zacarias Cancujo wird die Rede im Namen der Gemeinde halten.

Nicht immer sind Zacarias Cancujo und ich derselben Meinung, wie man bestimmte Prozesse zu leiten hat, aber eine Sache ist zumindest sicher: wir führen Gespräche und haben die vollkommene Gewissheit, dass die Lösung von Problemen wichtiger ist als die persönlichen Vorteile oder als die Vereinigungen bei denen wir den Vorsitz haben. Deswegen hat der Zeitungsartikel in der PORTUGAL POST (die von Mário dos Santos) von August 2001 "Cuxhaven eine Stadt, die verdammt ist sich zu verstehen" weder Sinn noch Verstand.

Außer dem oben genannten Projekt muss man auch noch über die Entstehung eines Elternrates schreiben. Im März 2001, nach einigen Jahren intensiver Arbeit, versammelten sich im Gemeindesaal der St. Marien-Kirche eine Gruppe von Eltern, die das Ziel hatten, einen Personenkreis zu wählen, der die schwierige Aufgabe haben wird, die Aktivitäten zwischen den Schulen und den Eltern zu koordinieren. Die Vertreter des Elternrates sind Elsa Peres und Francisco Stoffel.

Zum Schluss, um diese erste Chronik über Cuxhaven zu beenden, möchte ich eine wöchentliche Aktivität ansprechen, die aus einem anfänglichen Spaß zu einer festen Institution für eine kleine Gruppe geworden ist - unser Kurs der Portugiesischen Sprache und Kultur. Seit Januar 2000 treffen sich eine Gruppe von Deutschen und ich, alles Portugalfreunde, jeden Mittwoch um 18:00 bis 21:00 Uhr. Diese Treffen haben eine "schulische" und gleich im Anschluss eine kulinarische Komponente. Diese Gruppe, die begierig ist etwas über Portugal zu lernen, setzt sich aus neun Elementen zusammen (zwei, die ein Haus im Alentejo haben, eine, die regelmäßige Besucherin des Algarve ist, zwei werden dieses Jahr zum ersten Mal Portugal besuchen und vier, die durch Beziehungen mit Portugiesen aus Cuxhaven angefangen haben, Portugal zu mögen), alle jung, besonders jung im Geist.

Nach der "Schule" isst man im Restaurant COSTA NOVA. Dort treffen sich weitere Freunde und Familienangehörige am runden Tisch, an dem schon bis zu 20 Personen gesessen haben.


* Präsident des Deutsch-Portugiesischen Kulturkreises von Cuxhaven, PHG-Mitglied und unser langjähriger Freund

¹ Wie der Artikel von Holger Wienzek zeigt, war es dann am 4. Mai 2002 soweit.




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Portugal-Post Nr. 21 / 2003


Cuxhaven




Eingang zum Restaurante Costa Nova, Cuxhaven




Eindrücke von einem Fest im "Centro Cultural Português", Cuxhaven