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In memoriam Domingos Dias Martins

Von Peter Koj

Am 4. Juli starb unser Freund Domingos Dias Martins. Unsere Leser werden sich bestimmt an die Ausstellung „Der Gerês – gestern und heute“ erinnern, die seine Fotos der 40er bis 90er Jahre vereinte, auf denen er die Felsen und Menschen des östlichen Gerês porträtiert hat. Wir haben diese Ausstellung vor gut 5 Jahren in Zusammenarbeit mit dem inzwischen nicht mehr existierenden „Kulturkreis Portugal in Hamburg“ organisiert.

Domingos Dias Martins wurde 1919 in Selas bei Sirvozelo im Bezirk Montalegre geboren, zog aber schon in jungen Jahren nach Lisabon. Hier trat er in Staatsdienste ein und arbeitete bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1982 für das Informationsministerium im Palácio Foz (Restauradores). Obwohl er zum echten alfacinha geworden war und mitten im Bairro Alto lebte, kappte er nie die Wurzeln zum Barroso. Die Bergwelt um Sirvozelo herum war sein Reich, das er in seiner Freizeit immer wieder in allen Richtungen durchwanderte, stets von seiner treuen Freundin, der Kamera, begleitet. Dieser Verbindung verdanken wir Fotografien von hohem künstlerischem Wert, die entschwundene Zeiten und ihre Traditionen wachrufen.

Mit dem Verschwinden dieser Traditionen treten im Laufe der Jahre an die Stelle der Aufnahmen menschlicher Gestalten mehr und mehr Landschaftsbilder, die vor allem die imponierenden Gesteinsformationen des Gerês-Granits darstellen. Stets auf seine künstlerische Integrität bedacht, gestattete Domingos Dias Martins zwar, dass seine Fotografien zur Illustration verschiedener literarischer und nicht-literarischer Publikationen verwendet wurden, er weigerte sich aber seine Sammlung der Gulbenkian-Stifung zu überlassen. Insofern sahen wir es als ein besonderes Privileg an, dass er uns gestattete, die in meinem Besitz befindlichen Fotos auszustellen. Die Ausstellung wurde von der „Império“-Versicherung, in der Person unseres Mitglieds Adolfo da Gama de Azevedo, gesponsert. Die Vernissage fand am 24. April 1997 in den Räumlichkeiten dieser Gesellschaft an der Stadthausbrücke statt und unter den zahlreichen Anwesenden befanden sich, dank der Großzügigkeit der Gesellschaft der Künstler und seine Tochter Ruth.

Von den positiven Eindrücken, die er bei diesem Aufenthalt von der Hansestadt gewann, wurde er nicht müde, nach seiner Rückkehr in die portugiesische Heimat zu erzählen. Mit seinem Tod verlieren wir nicht nur einen ausgezeichneten Fotografen und aufrechten Menschen, sondern auch einen großen Freund.





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Portugal-Post Nr. 20 / 2002