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Streifzüge durchs portugiesische Hamburg V

Von Luís Carvalho *

In der Caravela 2 (Lange Reihe 57) bedienen am Sonnabend und am Sonntag ab 12 Uhr inzwischen 6 Angestellte. So macht es sogar Freude zuzusehen, wie man Geld verdient. Verschiedene Mütter und Großmütter haben mich gebeten, die portugiesischen Clubs und Freizeitvereinigungen anzuschreiben, sie möchten doch mehr Kinderfeste als nur zu Weihnachten veranstalten. Man hat mir erzählt, dass bis zum Jahresende im Hafengebiet drei weitere portugiesische Restaurants und zwei Cafés eröffnen werden. Wie kommt es, dass die portugiesischen Bands ihre Gage für Weihnachten, Sylvester, Karneval und Ostern so erhöhen (einige verlangen inzwischen das Dreifache...), obwohl die pimba (Bums-Musik)-Qualität dieselbe ist?

 In der Weidenallee 6 (fast gegenüber von der U-Bahn Christuskirche) hat das Café Mercado Alentejano von Fátima Nobre aufgemacht, das ein hausgemachtes Brötchen anbietet, wie ich es sonst nur in der Taverna do Braz in Alhandra finde. Ich war in der Pastelaria Tropical (ex-Chaves) wegen des Papageis... Auf dem Sender FSK können Sie jeden dritten Donnerstag im Monat von 19 bis 20 Uhr INFOBRASIL auf portugiesisch hören, denn außer brasilianischer Musik und aktueller Information liest der Dichter L.C. gewöhnlich Gedichte, spricht von Büchern, Autoren und unverdaulicher Prosa. Auf demselben Sender, aber am Sonnabend von 12 bis 13 Uhr (manchmal sogar bis 14 oder 15 Uhr...), erzählt Café com Leite e Pimenta (warum nicht statt dessen Piri-Piri?) „Geschichten“ wie an dem Sonnabend, der dem 25. April gewidmet war und wo die Gitarristen J. Louro und Jorge Kunert aufgetreten sind, sowie der Gewerkschaftsvertreter Fernando Pereira. Wie wäre es mit dem Gedicht von Carlos Drummond de Andrade „Was nun, José?“. Gemäß den Worten der Programmdirektorin, Rosa Störmer, in der Sendung „Voz Latina“ soll ein Sonnabend im Monat literarischer und musikalischer Kultur gewidmet sein. Versprochen ist versprochen.

 Ich habe zwei Wetten verloren. Eine gegen João Vares, denn ich hatte vor, auf die ex-Sagres zur Überreichung der Portugalöser durch die Portugal Post (die von Mário dos Santos, ohne Bindestrich) zu gehen, hab’s dann aber sein gelassen. Die andere gegen Vítor, denn er glaubte, ich würde zum Festessen am selben Tag in die Associação Portuguesa de Hamburgo gehen. Die Woche ist mich teuer zu stehen gekommen. Das Galego ist nach den gründlichen Renovierungsarbeiten jetzt tadellos, und die Preise sind dieselben (außer „süßer Reis“ und „Flan-Pudding“). Man kann nicht alles essen... Das Sagres Plus hat aufgemacht, das portugiesische VIP in der Hansestadt Hamburg. Bietet sich für eine Auszeichnung mit der Portugalöser-Medaille an.

 Kurz vor meiner Abreise nach Lissabon lud mich Tino zur Eröffnung des Rodízio Tropical der Familie Santos in Bergedorf ein. Hab ich gerne angenommen, denn das neue Rodízio-Lokal mit Cocktailbar in der Brookkehre 4 (gleich beim TÜV; Tel. 724 103 40) ist phantastisch: am Freitag und Sonnabend gibt es eine Samba-Show und am Wochenende kann man auch tanzen. Und das Straßencafé ist riesig. Montag ist es geschlossen. Man muss es gesehen haben! Wir bitten um Entschuldigung, wenn auf dem Beiblatt der letzten Portugal-Post mit dem Verzeichnis der Cafés und Lebensmittelläden einige schon wieder geschlossen haben und andere inzwischen eröffnet haben und noch nicht aufgeführt sind. Es handelt sich um Adressen, die zuerst von Peter Koj und dann von mir zusammengestellt wurden, und obwohl einige fehlen, ist die Arbeit ziemlich erschöpfend (es sind ca. 50 Lokalitäten). Doch wenn man gerne arbeitet, erschöpft man nicht, sondern hat Spaß dran.

 Mama Terra Produções hat eröffnet mit Qualitätswaren, aber erschwinglichen Preisen (Cabo Verde rückt näher...). Es liegt gegenüber dem Restaurant Estoril, das in derselben Straße wie das Café Galão liegt, etwas weiter hinter der deutsch-portugiesischen Schule (Rudolf-Roß-Gesamtschule), die mit den ausgezeichneten Ergebnissen, beneidet von den alt-eingesessenen portugiesischen Schulen, welche nur Nachmittagsunterricht haben, getrennt von den deutschen Schulen und deren Stundenplan, Gebäuden und Unterrichtssystem (wo Beschwerden bei den Eltern und Schelte der Schüler an der Tagesordnung sind. Die Zeit ist reif für einen Wechsel!).

 Der Hamburger Sommer (?) lockt an die Elbe, wo zwischen Baumwall und Landungsbrücken das Paradies der portugiesischen Gastronomie liegt. Tolle Sache, könnt Ihr mir glauben!

 





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Portugal-Post Nr. 16 / 2001


Luís Carvalho