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Portugals Handys laufen den Festanschlüssen den Rang ab

Von Peter Unkart

Bereits am 8. 10. 99 ging durch die portugiesische Presse folgende Mitteilung: Telemóveis ultrapassam em número telefones fixos.

Damals also waren es schon über 4 Millionen und 200.000 – was angesichts von etwa 10 Millionen Gesamtbevölkerung prozentual weitaus mehr war als vergleichsweise in Deutschland, wenngleich sich hierzulande das Blatt langsam gewendet hat -, so dass man mit Finnland in etwa gleichgezogen haben dürfte, was heißt, dass die Handys die 70 Prozent-Marke hinsichtlich der nationalen Benutzer geknackt haben dürften. In Finnland sind es dagegen knappe 8 Prozent im gleichen Zeitraum mehr gewesen.

Sicherlich werden die Margen stets höher gesetzt, und es stellt sich da bloß noch die Frage, wann wohl das Maximum erreicht ist, vergessen wir nicht, daß 100 Prozent wohl eine ewige Illusion bleiben dürften, zum Leidwesen der Betreiber TMN, Telecel und Optimus, klar; doch werden die die Quadratur des Kreises wohl auch niemals bewerkstelligen können, denn es wird - behaupte ich einfach mal so – immer wieder mal den einen oder anderen „Querulanten“ geben, der nicht bereit ist, so ein ihn überallhin verfolgendes Gerät mitzuführen, auch wenn er es sich leisten könnte, und andererseits vergessen wir nicht diejenigen, die es sich simplesmente nicht leisten können…, denn die wird es wohl immer geben.

Merkwürdigerweise liegen die Portugiesen – wie die Italiener übrigens auch – so ziemlich an vorderster Stelle mit Finnland, Dänemark, Schweden und Norwegen, während Deutschland nach Angaben des „The Economist“ vom 8.1.2000 an 15. und damit letzter Stelle einer veröffentlichten Rangliste stand. Wir lieben eben die direkte Kommunikation, könnte man da meinen, aber was denn die wahren Hintergründe dieser gerade in Portugal so – man ist fast geneigt zu sagen, ungewöhnlich – rasanten Entwicklung ausmacht, wäre doch eine sehr interessante Frage.

An technologischen Neuentwicklungen wird es wohl auch in Zukunft nicht mangeln, und dies scheint ja auch in Portugal ökonomisch eine Triebkraft zu darzustellen. Die Kritiker werden ebenso nicht leiser werden wie die Befürworter dieser Entwicklung, denn was die einen als Vereinsamung und Förderung von Abhängigkeit von einem technischen Gerät, das unzählige Möglichkeiten des – sinnvollen oder –losen - Zeitvertreibes, aber auch des Handels und damit des Geldverdienens eröffnet, proklamieren, weisen die anderen argumentativ von der Hand, dies sei nun mal der unaufhaltsame Prozess und einfach das Kommunikationsmittel unserer Zeit, das uns ja bald auch den Computer zu Hause (wer sagt da glücklicherweise?) ersetzen wird.

Telemobil total, am Strand oder in der serra ...





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Portugal-Post Nr. 11 / 2000