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Wir stellen vor:
Hans Schliep

Von Helge Dankwarth

Wenn man sich für Portugal interessiert und die Gesellschaft Gleichgesinnter sucht und findet, spürt man häufig schon recht früh, dass man bei den Lusophonen einfach mehr voraussetzen kann als bei anderen Zeitgenossen. Einer, bei dem Sie sehr viel mehr voraussetzen können, ist unser Ehrenmitglied Hans Schliep.

Viele Jahre bevor Hans Schliep zu einem der Gründungsmitglieder der PHG wurde, war er schon in der Deutsch-Portugiesischen Gesellschaft äußerst aktiv tätig. Nicht in vorderster Reihe, das liegt ihm nicht so, sondern diskret und mit Stil, ebenso wie man erfolgreich Inkassi durchführt. Und immer gut beraten von seiner lieben Hildegard, welche auch nie die Mithilfe verweigert, egal wo es anzupacken gilt. Auf den Rondas wurde er nicht müde, Spenden für unseren Sozialfonds einzutreiben, mit denen wir verschiedene wohltätige Unternehmungen in Portugal unterstützen konnten.Außerdem war Hans Schliep seit der Gründung der PHG als Kassenprüfer tätig. Dieses Amt bat er nun bei der letzten Jahreshauptversammlung, niederlegen zu dürfen. Unter langem Applaus stimmten die Versammelten zu, entließen ihn jedoch nicht, ohne ihn zum ersten Ehrenmitglied der Portugiesisch-Hanseatischen Gesellschaft zu küren.

Aber wie beginnt denn nun so eine lange Zeitspanne mit, in und um die portugiesische Sprache herum? „Schlich er sich heimlich fort, während Mutter schlief“? Nein, so wie bei Freddy war es nicht — oder vielleicht doch etwas. Der 22jährige erhält im Mai 1933 über das renommierte Bankhaus Münchmeyer & Co (am Ballindamm) einen 4Jahresvertrag für eine Anstellung im Büro der Firma Tecidos Paulista, welche in Rio Tinto (im Staat Paraíba)) eine Fabrik zur Herstellung von Baumwollstoffen unterhielt. Von den eigenen Baumwollfeldern über Wäscherei, Färberei, Spinnerei und Weberei bis zur eigenen Einzelhandelskette war dort alles in einer Hand. Welch eine Aufgabe für den jungen Deutschen, der zur Verbesserung der Abläufe und der Organisation verpflichtet wurde. Aber vorher galt es noch, in 3 Wochen in Hamburg portugiesisch zu lernen, bevor die große Reise mit der «Ruy Barbosa» von Hamburg nach Recife losgehen konnte. Jedoch nach fast anderthalb Jahren kam dann die Sambra und lockte mit einer Anstellung in der lebhaften Hafenstadt Recife. Die Karriere schien unaufhaltsam, denn jetzt kam 1936 auch noch die Berufung als Bürovorsteher in die Hauptverwaltung der Sambra in Fortaleza. Siegte das Heimweh? So direkt mochte ich nicht danach fragen. Jedenfalls kam unser hoffnungsvoller junger Mann 1937 nach Hamburg zurück. Dann folgte über mehrere Jahrzehnte eine Zeit, in welcher Hans Schliep bei einer grün-gelben Firma für die Verbreitung von Vortrieb und Schmierung sorgte.

Bis zum Jahre 1984 war die klangvolle portugiesische Sprache etwas in den Hintergrund getreten, und dann erzählte ein Freund dem Hans Schliep von der Deutsch-Portugiesischen Gesellschaft, welcher er spontan beitrat. Da schloss sich der Kreis.Für Portugal, seine Menschen und seine Sprache zu werben¸Völkerverständigung ganz praktisch und nah zu treiben, fern jeder großen Theorie, das macht Hans Schliep in beispielhafter Weise bis heute. Und auch seine generöse Art muss hier erwähnt werden, selbst wenn dies ihm sicherlich nicht ganz recht ist. Doch dank seiner großzügigen Spende konnten wir den dringend benötigten Scanner anschaffen, der wesentlich zur besseren graphischen Gestaltung unserer Vierteljahresschrift beiträgt.





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Portugal-Post Nr. 11 / 2000


Hans Schliep