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Zeitzeugnisse der Hanse in Lissabon

Von Wolfgang Schnurstein *

Auf meiner Suche nach Spuren der Hanse, die mich in die verschiedenen Hansestädte wie auch in die ehemaligen Kontore und Niederlassungen (Faktoreien) der Hanse geführt hat, durfte auch eine Reise nach Lissabon nicht fehlen. Die Vorbereitungen zu dieser Reise, für die leider nur vier Tage zur Verfügung standen, führten zu einem für mich sehr erfreulichen und hilfreichen Kontakt mit der Portugiesisch-Hanseatischen Gesellschaft. Auch meine an anderen Stellen in Deutschland wie dann auch während der wenigen Tage in Lissabon telefonisch wie persönlich vorgetragenen Fragen zum Thema „Zeitzeugnisse der Hanse in Lissabon“ wurden ausnahmslos entgegenkommend, informativ und hilfsbereit behandelt. Ich möchte daher meinen Beitrag – und dieses besonders in der Portugal-Post – auch dazu nutzen, diese positiven Kontakte einmal zu benennen. Denn es sollte gelten: „Wenn einem gutes widerfährt, soll man auch darüber sprechen“.

Der Ablauf in Kurzfassung wie folgt:Mein Anruf beim Portugiesischen Touristik Büro, Frankfurt; Gesprächspartnerin Frau Vaz. Die für ein Reisebüro sicher sehr spezielle Frage nach Bausubstanz und Spuren der Hanse in Lissabon wurde auch ohne Wunsch nach Reisebuchung sehr verständnisvoll entgegengenommen und Rückruf mit Information zugesagt. Rückruf erfolgte prompt mit Angabe von Ansprechpartnern wie Gabinete de Estudos Olisiponenses, Goethe Institut, Deutsches Institut in Lissabon jeweils mit Rufnummern.

13.10.99:
Anruf beim Portugiesischen Generalkonsulat, Hamburg; Gesprächspartner Herr Costa mit der gleichen Frage. Erhielt die Empfehlung zur Kontaktaufnahme mit der Portugiesisch-Hanseatischen Gesellschaft, Herrn Dr. Peter Koj, Hamburg und dem Instituto Português do Património Arquitectónico e Arqueológico, IPPAR, in Lissabon.

13.10.99:
Anruf bei Dr. Peter Koj, PHG, Hamburg. Hier erhielt ich eine Vielzahl weiterführender Informationen betreffend Literatur und Ansprechpartnern wie Herrn Prof. Oliveira Marques, Lissabon; Frau Dr. M. Erhard, Sintra; Herrn Pastor Laitenberger, Aumühle; Deutsche Botschaft in Lissabon und weitere.

15.10.99:
Anruf bei Pastor Laitenberger, Aumühle. Benannte mir Literatur und für Kontakte in Lissabon die Bartholomäus Brüderschaft, die Deutsche Evangelische Kirchengemeinde sowie die Deutsche Botschaft.

16.10.99- 20.10.99:
Reise Lissabon, zentraler Standort Hotel in der Avenida da Liberdade.

18.10.99:
Deutsche Botschaft in Lissabon. Gespräch mit Herrn Christian Schlaga, Cônsul e Conselheiro-Cultural mit Empfehlungen für Gesprächspartner vor Ort und Literatur.

18.10.99:
Telefonat mit Frau Dr. Erhard, Historikerin in Sintra zum Thema Hansekolonie in Lissabon im Mittelalter.

18.10.99:
Telefonat mit Herrn Prof. Oliveira Marques, Lissabon zur Hanse in Portugal und den Handelsbeziehungen mit Deutschland im Mittelalter.

Nicht unerwähnt lassen möchte ich zudem eine besondere Überraschung im Zusammenhang mit obigem Thema, die mir durch Zufall abends im Hotelzimmer „präsentiert“ wurde. Beim Hin- und Herschalten zwischen diversen portugiesischen und internationalen Fernsehprogrammen sehe ich bei dem portugiesischen Sender RTP 2 plötzlich Bilder des Hamburger Hafens, der Speicherstadt, das Denkmal Vasco da Gamas an der Kornhausbrücke und verstehe leider nur etwas (portugiesisch!) über portugiesische Restaurants wie „Lusitano“ und „Sagres“ in Hamburg sowie über portugiesische Einzelhandelsgeschäfte. Dann berichtet ein Herr Klüver in deutscher Sprache über die Überführung des Schulschiffes «Sagres» nach Hamburg und die Restaurierung zur „Rickmer Rickmers“. Es war ein Bericht von ca. 20 Minuten Länge über historische und aktuelle Beziehungen Portugals mit der Hansestadt Hamburg. Und dieses lief zu einer sehr guten Sendezeit am Sonntag Abend um 19.30 Uhr! Wie ich anschließend in einem Programmheft feststellte unter dem Titel „Bom Bordo, Magazine sobre as diversas actividades relacionadas com o mar“.

Mit den oben aufgeführten zahlreichen Informationen und Anregungen bin ich dem Versuch, Spuren der Hanse in Lissabon aufzufinden, ein Stück näher gekommen. Hierbei war die Bereitschaft, auf Fragen einer unbekannten Privatperson so entgegenkommend einzugehen, für mich ein besonderes Erlebnis. Jetzt sind zunächst Archivarbeiten und dann eine zweite Reise nach Portugal angesagt. Zur Weiterführung des Themas „Zeitzeugnisse der Hanse im Europäischen Ausland“ stehen noch Besuche der Städte La Rochelle, Bourgneuf, King´s Lynn, Danzig und Tallin an. Die bereits durchgeführten Erhebungen incl. Fotomaterial in Visby (S), Kampen (NL), Bergen (N), Brügge und Antwerpen werden z. Zt. aufgearbeitet.


* Wolfgang Schnurstein, gebürtiger Hamburger, jetzt in Abtsteinach (bei Heidelberg) ansässig, pensionierter Kaufmann und Hobby-Historiker, beschäftigt sich seit einiger Zeit mit dem Thema der Hanse.Unter dem Arbeitstitel „Zeitzeugnisse der Hanse in Europa“ spürt er Zeugnisse und Spuren der kulturellen und politischen Zusammenhänge der Hansezeit auf und berichtet darüber in Vorträgen und Aufsätzen.
In der nächsten Ausgabe der Portugal-Post wird er in einem kurzen Bericht über die Hanse im allgemeinen und das neu erwachte Interesse an der Hanse berichten, das sich in den alljährlich stattfindenden Internationalen Hansetagen manifestiert (dieses Jahr vom 25.-28.5. im holländischen Zwolle). Außerdem wird er uns über seine Recherchen in Lissabon auf dem laufenden halten.




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Portugal-Post Nr. 11 / 2000