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Café Lisboa

Von Peter Koj

Das allmonatlich erscheinende Stadtteilblatt des Ottenser Bürgervereins hat eine Schmunzelecke, „Owe aus Mottenburg“. In der Ausgabe Mai 2000 mokiert sich der Chronist ein wenig über die neue Mode der Frühstückscafés in Ottensen. Und so berichtet Owe: „Seit kurzem hat bei mir um die Ecke ein Stehcafé aufgemacht. Mein erster Gedanke: Wenn das man gutgeht! Vorher haben nämlich in dem Laden schon einige ihr Glück versucht, aber vergeblich. Ganz früher, kann ich mich noch entsinnen, war dort ein Tante-Emma-Laden drin und davor ein Kolonialwarengeschäft. So hießen damals die etwas besseren Tante-Emma-Läden. Dann kam eine Fahrschule und zuletzt ein türkischer Gemüsehöker. Aber reich geworden ist keiner, glaub ich. Und nun ein Stehcafé! Zuerst war ich sehr skeptisch, aber jedesmal wenn ich daran vorbeigehe, ist der Laden gut besucht. Man kann nämlich prima durch die großen Schaufensterscheiben reingucken. Zu jeder Tageszeit stehen dort die Spätaufsteher, kauen ihr Croissant, schlürfen Cappuccino und lesen die aktuellsten Zeitungen. Die gibt es nämlich gratis dazu. Es erinnert mich ein wenig an Paris oder Wien.“

Nur an Lissabon erinnert es den guten Owe nicht. Dabei steht es ganz groß auf den besagten Schaufensterscheiben: «Café Lisboa». Denn wie der Ottensenkenner gleich an der Beschreibung der Vorinhaber gemerkt hat, kann es sich nur um das Café Lisboa in der Arnoldstr.48 (Ecke Gr. Brunnenstraße) handeln. Was der Chronist auch im Vorbeigehen nicht so schnell registrieren konnte, ist dass weniger Capppucino als vielmehr galão geschlürft wird, das neue Kultgetränk der Hamburger Szene (wir berichteten darüber in der Portugal-Post No.7). Doch was Owe sehr richtig beobachtet hat, ist dass der Laden immer voll ist. Die Café-Inhaberin, PHG-Mitglied Ana Paula Domingues, und ihr Bruder Carlos sind dem Ansturm nicht mehr gewachsen und mussten inzwischen für Verstärkung hinter dem Tresen sorgen. Aufgrund seiner strategisch günstigen Lage hat sich das Café Lisboa zu einem echten Kommunikationszentrum und Nachbarschaftstreff entwickelt. Durch die besagten großen Schaufenster hat man, wenn man nicht gerade die Nase in die Zeitung steckt, den totalen Rundblick bis hin zur Rothestraße. Für portugiesische Atmosphäre sorgt nicht nur die auffällig an der Wand drapierte portugiesische Nationalfahne, sondern auch die portugiesischen Musikkonserven, vor allem wenn D. Ana Paula Regie führt, gelegentlich ausliegende portugiesische Zeitschriften und seit neustem die schönen Lissabonfotos der Hamburger Fotografin Christiane Scheunemann.







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Portugal-Post Nr. 11 / 2000


Ana Paula und Carlos Domingues